Aus der Reihe "Vier Grazien"
Die drei Grazien zählen zu den ewigen Themen der Kunst. Die römischen Grazien stammten von den altgriechischen Chariten ab, den drei Göttinnen der Fröhlichkeit, der Lebensfreude, der Eleganz, der Anmut und der Schönheit. Darüber hinaus waren die Chariten mit der Kunst verbunden und konnten Inspiration verleihen.
Drei Grazien auf einem Fresko, 1. Jh. n. Chr.
Dann griff die Renaissance das Motiv auf, und später leistete auch das 19. Jahrhundert seinen Beitrag: Graziöse, zarte Figuren neigen sich einander zu als ob sie miteinander tanzen oder tuscheln.
Das 21. Jahrhundert. Im Künstleratelier erscheinen vier und nicht drei Grazien. Als die vier Typen weiblicher Figur und Hautfarbe, weiblichen Körperbaus und Temperaments. Und da entstehen unter dem Pinsel Menschen oder Geister in weiblichen Gestalten, erstarrt in manierierten Posen, im Bewusstsein ihrer Einzigartigkeit und Eigenwilligkeit. Aus einem Farbenwirbel, aus dem zerstreuten und gleichsam zerfallenden Licht nehmen plötzlich Visionen Gestalt an: tanzende Vertikalen aus Gold, Weiß-Rosa und Schokoladen-Bronze und wie ein geheimnisvoller Schatten – Schwarz...