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Aus der Reihe „Archetypen“

In meinen Jugendjahren verfolgte mich ein und derselbe Traum. Ich fühlte, dass mich irgendwer anschaut. Ich versuchte, ihn zu erkennen. Ich richtete mich auf und streckte ihm die Hand entgegen, aber er entfernte sich langsam. Ich erwache. Ich öffne die Augen. Tatsächlich hat sich ein Unbekannter über mich gebeugt und betrachtet mich aufmerksam. Ich versuche, den Unbekannten mit meiner ausgestreckten Hand zu berühren, aber er verschwindet langsam, löst sich gleichsam auf.

Nun bin ich ganz wach. Lange sitze ich verständnislos da. Dieser „Unbekannte“ ist in meinen Träumen schon einige Male zu mir gekommen. Dann interessierte er sich nicht mehr für mich. Aber die Erinnerung an den Fremden ist geblieben. Was war das, wer ist er und warum musste er mich betrachten? Ich verspürte keinen bösen Willen, nur Neugier.

Und dann, als auf einigen meiner Kompositionen Gesichter erschienen, meistens schwarze, erinnerte ich mich daran. Diese Unbekannten standen bei den Hauptfiguren und begleiteten sie. Einige Betrachter dieser Bilder nennen sie Masken. Selbst wenn das stimmt, verbirgt sich doch jemand dahinter.

Es ist eine ganze Reihe malerischer Arbeiten zusammengekommen, in denen diese Gesichter oder Halbfiguren auftreten, als ob sie ein magisches Ritual vollziehen.

Sie nehmen Kontakt auf, begleiten, schützen, behüten, flirten, zeigen ihre Unzufriedenheit. Als ob sie versuchten, uns das Wesen des Geschehens zu erklären. Dabei sind sie nachdenklich und gelassen.

Auf dem Bild „Götterblume“ unterhält sich inmitten von Blumen jemand Großes mit jemand Kleinem. Sie scheinen sich in einer Parallelwelt zu befinden, niemand sieht oder bemerkt sie. Und sie treten nur mit Auserwählten in Kontakt.

Wir sehen ihre Portraits: „Die Frau“ und „Der Mann“.

Bei der „Dame in Rot“ erscheinen sie als Schlangen, bei der „Dame in Weiß“ im Traum. Auf dem Bild „Der Kuss“ tragen zwei Figuren in wehenden Gewändern einen bärtigen Kopf.

Sind es vielleicht bestimmte Arten von Archetypen?

Denn „Nach Meinung von C. G. Jung sind Archetypen auch „energiegesättigte Zentren: aufgrund unserer ungelösten Probleme begegnen sie uns in unseren Träumen. Archetypen sind Zeichen innerer Evolution und Schlüssel zur Problemlösung. Vorausgesetzt natürlich, dass wir eine solche Botschaft verstehen können.“ (Glossar. Wörterbuch)

Götterblume

2008, Öl/Leinwand, 100x70 cm

Die Leiter

2002, Öl/Leinwand/Hartfaser, 40x50 cm

Die Frau

2007, Öl/Leinwand, 60x70 cm

Der Kuss

2008, Öl/Leinwand, 100x75 cm

Das Phantom

2008, Öl/Leinwand, 100x75 cm

Der Papagei

2008, Öl/Leinwand, 100x80 cm

Zwei Mädchen

2012, Öl/leinwand_ 100x75

Das Mädchen

2014, Öl/Leinwand, 100x75 cm

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